Was ist Crowdinvesting eigentlich?
Crowdinvesting und Crowdfunding sind letztlich nur Oberbegriffe für die Finanzierung von Projekten und Unternehmen, bei der das Geld von einer Vielzahl von Kapitalgebern anstatt nur einem Investor bereitgestellt wird (z. B. einer Bank). Dabei kann es sich um ganz verschiedene Projekttypen handeln, z. B. Immobilien, Windkraftwerke, Photovoltaik-Anlagen oder auch Blockheizkraftwerke. Theoretisch könnten auch Sie z. B. Ihre Immobilie über Crowdfunding finanzieren, hierfür gibt es allerdings aktuell noch keinen ausreichenden Markt.
Im Internet wird gern eine Wissenschaft aus der Unterscheidung zwischen Crowdfunding, Crowdinvesting und teilweise sogar noch Crowdlending gemacht, obwohl es bis heute keine einheitliche Definition dieser Begriffe gibt. Davon sollten Sie sich nicht verrückt machen lassen. Die Bezeichnung ist letztlich mehr oder weniger das Gleiche: Die finanzielle Unterstützung eines Vorhabens, welches durch viele verschiedene Menschen, wofür diese eine Gegenleistung erhalten, egal ob finanziell (Zinsen) oder in anderer Form (z. B. ein Produkt oder einfach ein gutes Gefühl).
Bei den hier gelisteten Crowdinvesting-Plattformen und Projekten gewähren Sie einer Firma oder einer Privatperson einen Kredit, für den Sie Zinsen erhalten. Das Darlehen wird dann am Ende der Laufzeit oder in kleinen Zahlungen über die Laufzeit hinweg getilgt. Sie machen in diesem Kontext eigentlich nichts anderes als eine klassische Bank. Beachten Sie in diesem Zusammenhang allerdings das zumeist höhere Risiko, welches Sie aufgrund der Finanzierungsarten eingehen.
Warum Empfehlungen von BERGFÜRST und EXPORO als Crowdinvesting-Plattform?
BERGFÜST und EXPORO wurden in der Ausgabe April 2018 des Monatsmagazin "Der Anleger" empfohlen als "am Markt etablierte Anbieter". Weiter heißt es dort "Wer bei einem dieser Anbieter investiert, kann sich sicher sein, dass alles ordentlich läuft."
Daher empfehle ich ebenfalls bekannte Portale zu nutzen, damit das Risiko auf Bauernfänger hereinzufallen
vermieden wird.
>> Sowohl die Anmeldung als auch das Investieren in Projekte ist bei allen drei Anbietern gebührenfrei! <<
Die Hamburger Plattform EXPORO ist derzeit die größte Crowdinvesting-Plattform in Deutschland und wird im Hintergrund von einigen zahlungskräftigen Investoren unterstützt, was darauf hoffen lässt, dass das Unternehmen auch schwierige Zeiten überstehen kann. Die hohe Projektverfügbarkeit macht eine sinnvolle Streuung und Diversifikation vergleichsweise einfach, da praktisch immer zwei bis drei Projekte online sind. Zudem überzeugt die Online-Verwaltung durch eine strukturierte Übersicht und eine einfache Navigation. Nachweise über die erzielten Zinserträge können jeweils als PDF für die Steuererklärung heruntergeladen werden.
Ein Nachteil von EXPORO ist, dass die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % (plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) nicht automatisch abgeführt wird. Dadurch wird die Angabe der Kapitalerträge in Ihrer Steuererklärung zur Pflicht, das bedeutet für Sie ein Mehraufwand. Sollte dieser Aspekt wichtig für Sie sein, so rate ich eher zu der Plattform von BERGFÜRST, die ebenfalls Immobilien finanzieren, hier wird die Abgeltungsteuer jedoch automatisch im Namen der Projekteigner abgeführt. Dadurch entfällt für Sie in vielen Fällen der Mehraufwand in der Steuererklärung.
Eine Empfehlung für BERGFÜRST und EXPORO sagt nichts über die Sicherheit der von diesen Plattformen angebotenen Projekte aus. Die Plattformen setzen keine eigenen Projekte um und sind lediglich Vermittler zwischen Projektentwicklern und Anlegern. Die Zahlungskraft hängt vom jeweiligen Projekteigner ab, sodass eine Einschätzung der einzelenen Vorhaben und deren Sicherheit deutlich schwieriger sind.
Welche Vor- und Nachteile haben Anleger beim Crowdinvesting?
Ein wesentlicher Vorteil von Crowdinvesting ist, dass Sie Zugang zu Projekten erhalten, die privaten Anlegern normalerweise verschlossen bleiben. Zudem müssen Sie nicht gleich eine ganze Immobilie kaufen oder ein eigenes Windkraftwerk bauen. Zudem können in diesem Bereich bereits kleine Beträge investiert werden um das Risiko breiter zu streuen.
Nachteil ist natürlich das höhere Risiko. Die hohen Renditen sind Ausdruck des hohen Risikos. Zudem ist häufig nicht genau klar, wer hinter den Projektgesellschaften steckt, wie die Bonität dieser Personen und Unternehmen aussieht. Die Crowdinvesting-Plattformen sind wie bereits erwähnt Vermittler und haben ein gewisses Eigeninteresse, das besteht möglichst darin viele Darlehen zu vermitteln. Es muss damit gerechnet werden, dass langfristig einzelne Projekte ausfallen können.
Fazit
"Wer streut, rutscht nicht aus", ist ein oft zitierter Satz, somit gehört ein gewisses Potential an Riskiko in jedes Protfolio. Oft wird dieses Risiko in Form von Aktien oder Investmentfonds gewählt, auch das kann zu einem vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Im Jahr 2017 nutzen ca. 20% der deutschen Bevölkerung eine Anlage in Investmentfonds und ca. 15% in Aktien (Quelle:http://de.statista.com/)
"Risiko ist ein natürlicher Bestandteil von Erfolg." Wer hohe Renditen erzielen möchte, muss ein gewisses Risiko in seinem Portfolio einstreuen.
Crowdinvesting ist eine gute Möglichkeit zur Diversifizierung des eigenen Portfolios. Ein Ersatz für Tages- und Festgeld ist diese Möglichkeit der Anlage nicht. Bevor Sie nicht mindestens sechs Monate Liqudität auf dem Tagesgeld geparkt haben und alle bereits heute geplanten größeren Ausgaben für die nächsten zwei oder drei Jahre (z. B. Hausbau, Renovierung, Studium etc.) als Festgeld angelegt haben, sollten Sie über Crowdinvestments gar nicht erst nachdenken.
Risikohinweis:
